Gute Gründe zu stillen ...

... fürs Baby

  • das Eiweiß der Muttermilch schont die kindlichen Nieren
  • Galaktose, ein Teil des Milchzuckers, ist gut für das Gehirn (IQ höher)
  • Stillen führt zu gleichmäßiger Atmung
  • Förderung der Augen-Hand-Koordination
  • Stillen schütz vor Übergewicht, Diabetes und SIDS
  • Muttermilch sorgt für eine gesunde Darmflora (weniger Magen-Darm-Infekte)
  • Muttermilch senkt das Risiko von Allergien
  • fördert die Bindung und das Urvertrauen durch Nähe, Wärme, Hautkontakt und das Hören des mütterlichen Herzschlags
  • Stillen tröstet
  • Befriedigung des angeborenen Saugbedürfnisses
  • kein Kariesrisiko, wohingegen Flasche füttern ein erhöhtes Risiko hat durch das Umspülen der Zähne. Die Brustwarze reicht wesentlich weiter in den Mundraum des Babys. Lactose ist an sich nicht kariogen. Je nach Zusammensetzung einer Formulamilch sind auch andere Zucker beigefügt, die ebenfalls das Kariesrisiko erhöhen können

... für die Mutter

  • Muttermilch ist immer parat, wohltemperiert und keimfrei
  • nächtliches Stillen ist unendlich stresssparend
  • sanfte Gewichtsreduzierung
  • Stillen schütten Prolaktin aus, das ausgeglichen macht und entspannt
  • Muttermilchstuhl riecht nicht unangenehm
  • die Regel bleibt länger aus
  • fördert das Selbstvertrauen der Mutter
  • spart sehr viel Geld und Stress
  • Immunglobuline fürs Kind → Baby wird wesentlich seltener krank
  • Rückbildung der Gebärmutter wird gefördert
  • vermindertes Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs, Osteoporose
  • Nähe und Geborgenheit für Beide / Bonding

Stillen vs. Säuglingsnahrung

Natürlich ist es ein Segen, dass wir die Möglichkeit haben im Notfall auf Formulamilch zurückgreifen zu können. Aber mittlerweile macht sich der Trend breit sehr schnell darauf zurückzugreifen, ohne anfängliche Stillprobleme richtig behandelt zu haben. Es klappt nicht auf Anhieb? Vor allem im Krankenhaus ist die Antwort oft: "Hier ist die Flasche."

Hier sind einige wissenschaftlich bewiesene Nachteile der künstlichen Säuglingsernährung aufgelistet, die deutlich machen, dass sich eine Stillberatung wirklich lohnt.

Infektionskrankheiten

Mittelohrentzündung kommt bei nicht gestillten Kindern doppelt so oft vor wie bei gestillten Kindern.

(Duffy, L., et al: Exclusive Breastfeeding Protects Against Bacterial Colonization and Day Care Exposure to Otitis Media. Pediatrics 1997;100:e7)

 

Atemwegserkrankungen treten bei nicht gestillten Kindern um 25% häufiger auf und verlaufen deutlich schwerer.

(Cushing, H.H., et al: Breastfeeding reduces the risk of respiratory illness in infants. Am J Epidemiol 1998;147:863870)

 

Magen-Darm-Erkrankungen treten bei nicht gestillten Kindern mehr als doppelt so oft auf als bei gestillten Kindern.

(Dewey,K.M. et al: Differences in Morbidiy Between Breast-Fed and Formula-Fed Infants. J Pediatrics 1995; 126:696-702)

 

Übergewicht

Nicht gestillte Kinder sind mit 6 Jahren doppelt so oft übergewichtig und mehr als drei mal so oft fettleibig als Kinder, die länger als ein Jahr gestillt wurden. Kürzer gestillte Kinder liegen dazwischen.

(von Kries R., et al. Breast feeding and obesity: cross sectional study. BMJ 1999;319:147-50.)

 

Allergien

Wird vor dem Ende des vierten Lebensmonats irgend eine andere Milchnahrung als Muttermilch gegeben, steigt das Erkrankungsrisiko der Kinder bis zum Alter von 6 Jahren für Asthma im engeren Sinne um 25%, für mehrfach auftretende asthmatische Symptome wie keuchende Atmung um 41%.

(Oddy, W.H. et al.: Association between breast feeding and asthma in 6 year old children: findings of a prospective birth cohort study. BMJ 1999;319: 815-819)

 

Intelligenz

Nicht gestillte Kinder haben als junge Erwachsene gegenüber 7-9 Monate gestillten Kindern einen um 6 Punkte niedrigeren IQ. Bei kürzer gestillten Kindern liegt der IQ dazwischen. Stillförderung ist Frühförderung auf breiter Basis.

(Mortensen, E.L. et al: The Association Between Duration of Breastfeeding and Adult Intelligence. JAMA. 2002;287:2365-2371)

 

Zahn- und Kieferfehlstellungen

Malokklusion entwickelt sich bei nichtgestillten Kindern etwa doppelt so oft wie bei Kindern, die ein Jahr und länger gestillt wurden.

(Labbok MH, et al: Does breast-feeding protect against malocclusion? An analysis of the 1981 Child Health Supplement to the National Health Interview Survey. Am J Prev Med 1987;3:227-32)

 

Diabetes

Diabetes Mellitus tritt bei nicht gestillten Kindern um 33 % häufiger auf.

(Jones ME, et al.: Pre-natal and early life risk factors for childhood onset diabetes mellitus. A record linkage study. Int J Epidem 1998; 27:444-9)

 

Bakterien in künstlicher Säuglingsnahrung

Enterobacter sakazakii wird, neben Salmonellen und anderen Bakterien, oft in Säuglingsmilchpulver gefunden und kann zu Erkrankungen und Todesfällen führen, zum Beispiel: · Mai 2002: Tod eines gesunden Neugeborenen in Belgien. IBFAN Pressemitteilung vom 10.5.02 · November 2002: Rückruf kontaminierter Nahrung in den USA. http://www.wyeth.com/index.asp 11/01/2002

 

 

 

Risiko für die Mütter

 

Brustkrebs: eine Frau, die ihr Kind nicht stillt, hat im Vergleich zu einer Frau, die ihr Kind 2 Jahre und länger stillt, ein ca. 10% höheres Brustkrebsrisiko (Beral, V. et al Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer: Breast cancer and breastfeeding: collaborative reanalysis of individual data from 47 epidemiological studies in 30 countries, including 50302 women with breast cancer and 96973 women without the disease. Lancet 2002;360:187-195.)

 

 

Quelle: http://www.afs-stillen.de/index.php/stillbeziehung/hilfe-in-besonderen-situationen/168-gefahren-der-kuenstlichen-saeuglingsernaehrung